Nicht immer ist es einfach Kinder zum lauten Vorlesen zu motivieren. Häufig wird im Unterricht reihum gelesen, doch das ist nur wenig effektiv, da die Schüler:innen lediglich einmal einen Satz oder einen kurzen Abschnitt vorlesen und je nach Textlänge auch nicht jeder an die Reihe kommt. Das laute Vorlesen ist allerdings wichtig, um die Leseflüssigkeit zu trainieren.
Wie kann mal also das laute Lesen sinnvoll einbetten, sodass die Schüler:innen Spaß daran haben?
Hier kommt die Methode des Lesetheaters ins Spiel. Das Lesetheater eignet sich zur Förderung der Leseflüssigkeit, der Aussprache und der Betonung beim Lesen. Das wiederholte, laute Vorlesen kann mit dieser Methode in einen kreativen Kontext eingebettet werden.
Ein kurzer Text wird so vorbereitet, dass sich daraus eine Szene ergibt, die von einer Kleingruppe (mindestens zwei Personen) vorgelesen und „nachgespielt“ wird. Requisiten sind hier nicht notwendig. Die Schüler:innen arbeiten lediglich mit ihrer Gestik und Mimik, wenn sie ihren Text vortragen. So wird neben der Leseflüssigkeit auch das sinnentnehmende Lesen gefördert, da sowohl Gestik als auch Mimik an den Textinhalt angepasst werden müssen.
Da der Text vor dem „Auftritt“ eingeübt werden muss, muss dieser mehrmals laut vorgelesen werden. Die Einbettung der Leseübung in eine kleine Theateraufführung stärkt die Lesemotivation und lässt die Leseübung zur Nebensache werden, da für die Schüler:innen der Auftritt im Vordergrund steht. Somit können auch Lesemuffel, die schnell frustriert sind, wenn sie hören, dass sie laut vorlesen müssen (z. B. beim Reihum-Lesen) motiviert werden. In unserer Ideenbox finden sich passende Materialien zur Umsetzung.